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Reisen auf Mozarts Spuren

Den musikalischen Kosmos rund um den jungen Virtuosen Wolfgang Amadeus erkunden Howard Arman und das Tiroler Symphonieorchester Innsbruck im Academie Konzert. Ausgangspunkt ist seine erste Italienreise.

Über den Besuch von Vater und Sohn Mozart in Innsbruck 1769 ist nur wenig bekannt. Am 15. Dezember trafen sie in Innsbruck ein, zwei Tage später konzertierte der 13-jährige Wolfgang im Haus von Leopold Graf Künigl, dem heutigen Palais Trapp. Zwar stellte er das Werk eines anderen Komponisten vor, doch sein Spiel beeindruckte die Zuhörenden zutiefst.

«Mozarts Auftritt im Palais Trapp ist wie eine Ankündigung dessen, was kommen würde», schreibt Howard Arman, «über zwei Jahre Reisen voll mit zahllosen Konzerten, neuen Kompositionen, neuen Anregungen und Begegnungen mit führenden musikalischen Figuren Europas, neben der höchsten Gesellschaft von Adel und Klerus.» Große Teile des heutigen Italien standen damals unter österreichischer Herrschaft . Die Mozarts fanden aber nicht nur dort – etwa in der Lombardei und der Toskana –, sondern auch im Kirchenstaat und im Königreich Neapel ein vielfältiges Musikleben vor. Es dauerte auch nicht lange, bis Mozart den ersten Auftrag für die Komposition einer Opera seria erhielt.

Obwohl zu reisen und über große Distanzen zu kommunizieren damals aufwendig war, tauschten sich Komponisten immer miteinander aus und kannten die neuen Werke der anderen. Auf seiner ersten Italienreise Anfang der 1770er-Jahre erweiterte auch Mozart den Kreis der Komponisten, mit denen er in regelmäßigem Kontakt stand, etwa um Josef Myslivecek, den er und Leopold Mozart in Bologna kennenlernten. Mysliveceks Sinfonie C-Dur beeinflusste Mozart bei der Komposition seiner ersten Oper für Italien, Mitridate, re die Ponto. Seine Arie Ridente la calma bearbeitete der junge Virtuose sogar.

Zwischen Mozart und seinem gleichaltrigen deutsch-schwedischen Kollegen Joseph Martin Kraus finden sich andere Berührungspunkte: Beide waren Reisende, Freimaurer in derselben Wiener Loge und wurden von Joseph Haydn sehr geschätzt. Zum jüngeren Bruder des Letzteren wiederum, Michael Haydn, pflegte Mozart ein enges Arbeitsverhältnis und ließ sich 1770 dessen 6 Menuette MH 137 sogar nach Italien schicken. Partituren zu versenden oder Italien zu erkunden, geht heute rascher, für eine Tour auf den Spuren Mozarts braucht es jedoch kundige «Reiseführer: innen». Als solche erweisen sich Howard Arman und das TSOI bei diesem Konzert.

BILD Astrid Ackermann

ACADEMIE KONZERT: MOZART 1770 VON INNSBRUCK NACH ITALIEN

Howard Arman und das TSOI
FR / 14.2.25
Beginn 20.00 Uhr. Großer Saal.

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