
jedermann (stirbt)
Schauspiel von Ferdinand Schmalz
armer nachbar gott macht sich große Sorgen um jedermann, doch er gibt die Hoffnung an seine Schöpfung nicht auf und wettet: Wenn jedermann dem Tod erst einmal in die Augen sieht, wird er „ein umdenken beginnen“. die (teuflisch) gute gesellschaft wettet dagegen. Der Preis: jedermanns Seele. Dieser ahnt nichts von alledem und plant indessen ein Fest in seinem sicher eingezäunten Garten.
Ferdinand Schmalz, steirischer Bachmann-Preisträger, erhielt für seine Version von Jedermann von Hugo von Hofmannsthal 2018 den Nestroy-Theaterpreis als bester Autor. Darin legt er die ursprünglichen Fragen von Leben, Tod und dem Dazwischen in die Gegenwart: Wir erleben, wie eine von Finanzmacht besessene Gesellschaft verzweifelt versucht, die eigene Verantwortung zu ignorieren und der Angst vor der Leere aus dem Weg zu gehen. Begreift unsere Gesellschaft erst im Angesicht des Todes das Ausmaß ihrer Zerstörung der Umwelt und somit der Zukunft für die nächsten Generationen?
– „den tod als wunder verstehen,“
– „als wunde verstehen?“
– „als öffnung der welt.“
– „den allerletzten abgang inszenieren.“
– „a schene leich abgeben.“
buhlschaft tod/jedermann