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Alles Wissen unter einem Dach

Die Bibliothek Haus der Musik Innsbruck bietet Fachleuten und allen anderen Interessierten Forschungsmaterialien, Noten, Tonträger und anderes mehr. Sie ist Ort der Kommunikation und der konzentrierten Arbeit in einem.

© Franz Preschern

Helle Räume, Ausblicke nach allen Seiten und ein umfassender Bestand an musikwissenschaftlicher Literatur, Noten, Tonaufnahmen und didaktischem Material – das alles erwartet Besucher*innen der Bibliothek im Haus der Musik Innsbruck. Die Räumlichkeiten im fünften Obergeschoss sind ein Sammlungsort für alles Wissenswerte über Musik und ein Zentrum nicht nur für Fachleute, sondern für alle Interessierten.

© Franz Preschern

„Natürlich kommen in erster Linie Studierende, Lehrende und Forschende, aber der Ort ist für alle offen“, betont Bibliotheksleiter Lorenz Benedikt. Wer schon einmal wissenschaftliche Literatur durchforstet oder für eine Aufführung nach einer Partitur gestöbert hat, wer vor einem Besuch der Oper deren verwickelten Inhalt nachlesen wollte oder einfach einen ruhigen Platz zum Lernen suchte, weiß um die besondere Atmosphäre in den hohen, luftigen Räumen.

„Eine Bibliothek ist ein Ort der
Kommunikation, aber auch ein Ort
des Arbeitens und Lernens. Es braucht
den Gegensatz von laut und leise.“

Eva Ramminger, Leiterin der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol

„Eine Bibliothek ist ein Ort der Kommunikation, aber auch ein Ort des Arbeitens und Lernens. Es braucht den Gegensatz von laut und leise“, bringt es Eva Ramminger auf den Punkt. Als Leiterin der Universitäts- und Landesbibliothek Tirol war sie von Anfang an in die Konzeption und Entwicklung dieses stimmigen Ortes eingebunden – ein nicht ganz einfaches, aber letztlich erfolgreiches Unterfangen. Denn wie beim geglückten „Kooperationsunternehmen Haus der Musik Innsbruck“, so Ramminger, bemühten sich auch bei der Bibliothek alle Beteiligten um gemeinsame, gute Lösungen.

© Franz Preschern

Aus drei mach eins!

Drei Fachbibliotheken von Universität Mozarteum Salzburg, Tiroler Landeskonservatorium und Institut für Musikwissenschaft der Universität Innsbruck sind hier zusammengeführt, wobei diese nach wie vor Eigentümer der eingebrachten Bestände sind. Zugleich wurden in der Planungs- und Bauphase des Hauses manche Raumzuteilungen erst festgelegt. Die letztendlich verfügbaren Flächen musste man sehr sorgsam nützen, um alles unterzubringen. „Eine der Prämissen war: Für Nutzer*innen soll nicht erkennbar sein, dass sie es mit drei verschiedenen Institutionen zu tun haben“, erklärt Benedikt dazu. Technische Hürden wie die Schaffung eines gemeinsamen Bibliothekssystems statt dreier verschiedener wurden genommen, zudem das Vorhandene darauf hin geprüft, ob es Doppelungen oder Lücken gibt.

© Franz Preschern

Da schon die Ursprungsbibliotheken unterschiedliche Schwerpunkte setzten – wissenschaftliche Forschung, Musikpädagogik, Notenmaterial, Tonträger etc. –, ist der jetzige Bestand sehr vielfältig. Vom großformatigen Notenband mit gregorianischer Gradualien bis zu Neuerscheinungen zeitgenössischer Komponist*innen, von seltenen Orchesternoten bis zum vertonten Kinderbuch, von der Schellackplatte bis zum Mikrofiche reicht die Bandbreite. „Insgesamt werden wir auf 120.000 Einheiten kommen“, erklärt Benedikt.

© Franz Preschern

Zukunftsmusik erklingt

Angesichts des großen Umfangs, aber auch der Kleinteiligkeit der Objekte ist der Prozess der Sichtung, des Ausscheidens und Zukaufs nach wie vor im Gange. Weitere Pläne betreffen eine fortschreitende Digitalisierung von Noten und Texten. Wenn es wieder möglich ist, soll die Bibliothek auch zum Veranstaltungsort werden. Schon jetzt findet das hier gesammelte Wissen Eingang in Vermittlungs- und Konzertabende wie jene der Reihe ConTAKT im Kleinen Saal. In Zukunft soll auch in der Musikbibliothek selbst Musik erklingen.

Text: Esther Pirchner

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