Stephan Costa | Lieblingsstücke für viele

Die Musik des Jazzpianisten und Komponisten Stephan Costa steht im Zentrum von HDM IN CONCERT. Seine Favorite Tunes komponiert er für das Stephan Costa Jazz-X-tet, ein Oktett aus lauter Kapazundern der heimischen Jazzszene.

Was interessiert dich an der Besetzung Oktett, für die du gerade schreibst?

STEPHAN COSTA Zwei Trompeten und drei Saxophone plus Klaviertrio, akustisch, ehrlich, und sehr energievoll, auf das freue ich mich. Ich habe das Glück, mit sehr starken Musiker:innen spielen zu dürfen, da steckt auch viel improvisatorisches Potenzial in dieser Band.

Mit allen Musiker:innen des Oktetts spielst du immer wieder zusammen.

Ja, seit vierzig Jahren in immer wieder anderen Formationen. Alle in der Band haben immer künstlerisch gearbeitet und ihr eigenes künstlerisches
Profil verfolgt. Das ist in einem Tourismusland gar nicht so einfach, das hat schon viele korrumpiert. Dazu kommt: Wir sehen uns alle gerne, wir kommen gut zusammen, und auch wenn viele Alphatiere dabei sind, sind wir aus dem Alter draußen, wo es in einer so großen Besetzung zu Rangeleien kommt.

Der Titel «My Favourite Tunes» weckt Assoziationen zu einem Standard – «My Favorite Things» aus «Sound of Music». Bindest du auch Standards ein?

Nein, ich habe es zwar kurz überlegt, weil es einige Standards gibt, die ich sehr mag und die mich schon mein ganzes Leben lang begleiten, aber dann habe ich mich entschlossen, ein Programm mit meiner eigenen Musik zusammenzustellen. Wenn man möchte, dass die eigene Musik andere Menschen erreicht, muss man sie auch präsentieren, sonst passiert das nicht. Und ich hoffe, dass es nach dem Konzert wie in My Favorite Things heißt: «I simply remember your favorite tunes and I don’t feel so bad».

Wie gehst du mit der Oktettbesetzung um? Komponierst du neue Stücke dafür?

Ich greife zum Teil auf das Programm eines Triokonzerts zurück, das ich im November gespielt habe, zum Teil auf andere Stücke. Auch Martin Ohrwalder und Florian Bramböck steuern ein, zwei Nummern bei. Die Stücke für das Oktett einzurichten hat mir viel Spaß gemacht. Alle Stücke sind für diese Besetzung neu arrangiert. Ich habe neue Teile dazukomponiert, Einleitungen und Schlüsse neu gestaltet, Überleitungen, Backgrounds und Gegenmelodien angefügt. Im Grunde sind neue Stücke entstanden, die einen ganz eigenständigen Charakter haben.

FRAGEN Wolfgang Laubichler
BILD Simon Rainer