| Blogbeitrag

Flamenco, getanzt und gespielt

Der spanische Komponist und Dirigent Mauricio Sotelo nimmt das Publikum mit auf die iberische Halbinsel. Mit ihm machen der Violinen-Virtuose Benjamin Schmid und die Flamencotänzerin Fuensanta «La Moneta» den Zauber des Flamenco erlebbar. 

«Der Flamenco behandelt Themen wie den Tod, das Leiden, die Liebe. Er spricht immer vom Tod, hat aber keine Angst vor ihm. Es gibt aber auch eine unendliche Hoffnung. Es ist nicht heroisch, aber utopisch-melancholisch, bittersüß, Licht und Dunkel.» Der dem Flamenco hier Rosen streut, ist der spanische Komponist und Dirigent Mauricio Sotelo. Zunächst vor allem an Neuer Musik interessiert, studierte er u. a. an der Universität für Musik in Wien und bei Luigi Nono. «Alles, was mit Nationalismus zu tun hatte» lehnte er ab und blieb doch vom Flamenco fasziniert. «Es ist eine Musik, die sehr echt klingt», meint Sotelo und verweist auf «die alte und magische Kunst der Erinnerung. Ich erkannte im Flamenco eine andere ‹Weltanschauung› – ein Überschreiten der Notenschrift, ein direktes ‹In-die-Musik-Gehen›».

DER «SPANISCHE» SCARLATTI

In seinem Programm Der Zauber des Flamenco kleidet Mauricio Sotelo zunächst Sonaten von Domenico Scarlatti in ein neues harmonisches Gewand. In Innsbruck bringen das Stuttgarter Kammerorchester, die Flamencotänzerin Fuensanta «La Moneta» und der Percussionist Agustín Diassera diese Musik auf die Bühne. Sotelo beschreibt den Italiener Scarlatti als einen der besten «spanischen» Komponisten, weil dieser am spanischen Hof wirkte und Elemente des Flamenco in seine Werke einband. Anders verhält es sich mit Frédéric Chopin und dessen zwei Préludes in der Version für Violine und Streichorchester. Diese haben erst einmal nichts mit Flamenco zu tun, doch das lustvoll Grenzen überschreitende Spiel des Geigers Benjamin Schmid schlägt hier eine Brücke.

FLAMENCO IM ZEITGENÖSSISCHEN GEWAND

Abschließend präsentiert Sotelo seine Komposition Red Inner Light Sculpture für Violine und Streichorchester. Auch darin ist Flamenco mit Fuensanta «La Moneta» und Agustín Diassera eingebunden. «Die Textur der Musik» werde durch die Performance «noch lebendiger und interessanter», konstatiert Sotelo. Denn «im Herzen des Flamenco steht eine perfekte rhythmische Technik und zugleich eine tiefe Ausdruckskraft.»

HDM IN CONCERT: DER ZAUBER DES FLAMENCO

Musik aus Spanien mit Benjamin Schmid und Flamencotanz

SO / 14.4.24
Beginn 20.00 . Großer Saal

INFOS & KARTEN

Weitere Beiträge

Alle anzeigen

Unendliche Möglichkeiten

weiterlesen

Ein Leben in neun Sonaten

weiterlesen

Lieblingsstücke für viele

weiterlesen