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Ein Ort zum Üben, Proben, Spielen

Mit der Eröffnung des Hauses der Musik Innsbruck vor drei Jahren bot sich für die Jazzabteilung des Tiroler Landeskonservatoriums die Gelegenheit, von der Peripherie ins Stadtzentrum zu ziehen. Darüber hinaus umfasst die Kooperation zwischen Konservatorium und Haus der Musik Innsbruck zahlreiche Projekte vom solistischen bis zum Orchesterkonzert, vom Chorauftritt bis zum Musiktheater.

Das Haus der Musik Innsbruck ist nicht
nur geografisch gesehen ein Zentrum,
sondern auch deshalb, weil alle
wichtigen musikalischen Institutionen
hier konzentriert auftreten.
Dabei zu sein ist toll.“

Nikolaus Duregger, Direktor des Tiroler Landeskonservatoriums

„Das Haus der Musik Innsbruck ist nicht nur geografisch gesehen ein Zentrum, sondern auch deshalb, weil alle wichtigen musikalischen Institutionen hier konzentriert auftreten. Dabei zu sein ist toll“, meint Nikolaus Duregger, Direktor des Tiroler Landeskonservatoriums. Denn mit der Eröffnung des Hauses vor drei Jahren konnte die Jazzabteilung des Konservatoriums von ihrem damaligen Standort, dem Schloss Mentlberg, in die Stadtmitte übersiedeln.

Das brachte zwar nicht mehr, aber doch neue Unterrichtsräume mit sich, außerdem mehr Austausch mit anderen Institutionen, mehr Auftrittsmöglichkeiten und den Zugang zu einem großen, gut ausgestatteten Probesaal. Denn das Tiroler Landeskonservatorium legt nicht nur Wert auf eine umfangreiche theoretische Ausbildung seiner Studierenden, sondern auch auf die Praxis im Konzertsaal und auf der Opernbühne. Solistische und Ensembleauftritte, Orchester- und Chorkonzerte gehören dazu, wenn man eine Berufskarriere im Musikbereich anstrebt.

© Tiroler Landeskonservatorium

Umfassende Ausbildungen

Insgesamt studieren 660 junge Menschen am Tiroler Landeskonservatorium, aufgeteilt auf vier verschiedene Institute: Rund hundert von ihnen lassen sich im Konzertfach ausbilden, lernen also ein Instrument bis zur Konzertreife oder studieren Gesang, um später im Musiktheater und Konzert auftreten zu können. Im Fach Instrumental(Gesangs-)Pädagogik, kurz IGP, werden derzeit 120 angehende Musikschulpädagog*innen ausgebildet. Dabei übernimmt das Konservatorium den künstlerisch-praktischen Teil und das Mozarteum Salzburg den pädagogisch-didaktischen. Die Lehrgänge umfassen Blasorchesterleitung, Chor- und Ensembleleitung, Jazz und improvisierte Musik, Elementare und Bewegungspädagogik sowie Alpenländische Volksmusik. Das neueste Institut ist das Precollege, das die Talenteförderung und das Vorbereitungsstudium umfasst.

© TARGET GROUP Axel Springer

Musik – ein Gewinn für alle

Darüber hinaus pflegt das Konservatorium auch die Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie dem Musikgymnasium, den Musikschulen und den Wiltener Sängerknaben. 120 der letzteren erhalten am Konservatorium ihre stimmtechnische Ausbildung. Eine „Win-Win-Situation“ sieht Duregger bei den Kindergruppen der elementaren Musikpädagogik: Für die Studierenden dieser Fachrichtung ist der Unterricht der Kleinsten – der von ihren Professor*innen begleitet wird – ein wichtiges Übungsfeld für ihren Beruf, die Kinder wiederum profitieren von der fachlichen Kompetenz der Lehrenden.

© Tiroler Landeskonservatorium

Es summt und brummt, klingt und singt

Bedenkt man, dass der Unterricht am Konservatorium „alle in Europa gängigen Instrumente“ umfasst, wie Nikolaus Duregger sagt, dann bekommt man eine Vorstellung von der umfangreichen Tätigkeit der Studierenden und rund 85 Unterrichtenden am Tiroler Landeskonservatorium. Wer einmal das Stammhaus in der Paul-Hofhaimer-Gasse besucht hat oder an den Räumen der Jazzabteilung im Haus der Musik Innsbruck vorübergegangen ist, weiß, wie es hinter jeder Tür singt und klingt. Dass mit dem Werner-Pirchner- Haus in der Ingenieur-Etzel-Straße kürzlich noch ein Ort mit Unterrichts- und Proberäumen für Schlagwerk und Blasinstrumente dazugekommen ist, sorgte für eine gravierende räumliche Entspannung.

© Tiroler Landeskonservatorium

Miteinander auf der Bühne

Damit können die Studierenden der verschiedenen Fachrichtungen noch besser auf ihre Rolle als Musiker*innen auf der Bühne oder als Lehrpersonen vorbereitet werden. Nikolaus Duregger weiß es zu schätzen, dass das Haus der Musik Innsbruck Auftrittsmöglichkeiten zu bieten hat, und ist begeistert davon, wie sehr sich Wolfgang Laubichler für gemeinsame Projekte einsetzt.

Im November stand beispielsweise das Academie Konzert Von Frieden und Freiheit an, für das das Orchester konsKlassik mit dem Berliner Spezialisten für historische Aufführungspraxis Bernhard Forck zusammengearbeitet hat.

Eine kleine Reihe – je ein Konzert am Tiroler Landeskonservatorium, bei musik+ und im Haus der Musik Innsbruck, die von einer Jury ausgewählt wurden – wird von Precollege-Studierenden umgesetzt: Ihre Aufgabe bestand darin, Projekte nicht nur musikalisch, sondern von der Programmierung über die Raumsuche bis hin zur PR selbst zu entwickeln. Das Konzert im Haus der Musik Innsbruck ist in den Spanien-Schwerpunkt eingebunden und vereint unter dem Titel Pasticcio Espagnol Stücke für Gitarren- bzw. Klavierduo sowie Lieder für Sopran. Gerade nach der „traurigen Zeit“ für ausführende Musiker*innen, in der auch das Konservatorium zahlreiche Projekte absagen oder verschieben musste, freut sich Nikolaus Duregger besonders über diese aktuellen und viele weitere Kollaborationen mit dem Haus der Musik Innsbruck.

Text: Esther Pircher

Pasticcio Espagnol

Werke für Klavierduo und Lieder für Sopran
Studierende des Precolleges des Tiroler Landeskonservatoriums stellen sich vor

SO 30. Jänner 2022 . 19.00 Uhr
Großer Saal

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