Sergej Wassiljewitsch Rachmaninow stammte aus dem kleinen Landadel Russlands, machte große Karriere als Pianist und hielt als Komponist an einer im Grunde traditionellen Musiksprache eisern fest.
Die Eigenart des sein Leben lang zwischen euphorischen und depressiven Phasen schwankenden Musikers ist seinem verehrten Lehrer Tschaikowsky und expressiver Spätromantik verpflichtet, was harmonische Meisterschaft jedoch keineswegs ausschließt. Rachmaninow, der schon 1917 nach der Oktoberrevolution Russland verlassen hatte und in der Folge zwischen der Schweiz und den USA pendelte, kehrte nie in seine Heimat zurück und fand nach einer von extremen Gefühlen völliger Entwurzelung geprägten, mehrjährigen Schaffenskrise erst um 1925 wieder langsam zum Komponieren zurück.
Komponieren war für Rachmaninow auch Selbsttherapie. Tief melancholische und sich hymnisch aufschwingende Sequenzen finden sich immer wieder in seiner Musik, die bei meisterhafter Beherrschung der Technik die russische Tradition mit neuen Klangfarben und oft insistierender Rhythmik verbindet. Sein reiches Klavierschaffen verlangt geschmeidige Virtuosität der Interpretation und ist voll sinnlicher Sensibilität und Farbenpracht.
Nahezu alle Klaviersolowerke des Komponisten sind in seiner russischen Zeit entstanden, so auch die berühmten Préludes und Etudes, aus denen diesmal effektvolle Beispiele erklingen. Mit den Corelli-Variationen gelang Rachmaninow 1931 im Exil am Vierwaldstättersee noch einmal ein pianistisches Meisterstück.
«Was ist Musik?!
Eine ruhige Mondnacht;
Das Rauschen
der Blätter; Entferntes
Abendläuten;
Das, was von Herz zu
Herz geht; Die Liebe;
Die Schwester der
Musik ist die Poesie –
ihre Mutter:
die Schwermut!»
Sergej Rachmaninow
SCREEN & SCORE: KLAVIERMUSIK VON RACHMANINOW
Konzert zum 150. Geburtstag Sergej Rachmaninows
FR / 17. 11.23
Beginn 20.00 . Großer Saal
